Neues Grundlagenwerk „Barrierefreiheit verstehen und umsetzen“ erschienen

Cover Barrierefreieit verstehenHeidelberg, 1. März 2011. Unlängst ist das rund 780 Seiten starke Grundlagenwerk zum Thema Barrierefreiheit in der Informationstechnik von Jan-Eric Hellbusch und Kerstin Probiesch erschienen. Neben theoretischen Betrachtungen zu Aspekten der Barrierefreiheit und technischen Standards liefert das Buch konkrete Handlungsanweisungen zur Umsetzung eines barrierefreien Web-Auftritts. Das Thema wird breit angegangen und es werden neben HTML, CSS und Co. auch andere moderne Web-Techniken und Dokumentformate wie z.B. PDF behandelt. Zielgruppe sind Web-Entwickler, Web-Designer, Online-Redakteure und Programmierer. Das Buch richtet sich an Einsteiger ebenso wie an Experten.
dpunkt.verlag, ISBN 987-3-89864-520-1, 784 Seiten. Für Menschen mit Sehbehinderung ist das Buch beim Deutschen Verein der blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) als MP3-Audioversion und im DAISY-Standard erhältlich.

„Was wollen Sie denn mit einer Diskette?“

Darmstadt, 22. September 2010. Rose Jokic, freie Mitarbeiterin bei WEB for ALL, referierte im Rahmen der Tagung Barrierefreiheit 2.0 über die Bedeutung der Informationstechnologie in Aus- und Weiterbildung für blinde Menschen. Sie berichtete, wie es vor wenigen Jahren noch viel schwieriger für Schüler und Studenten war, an Bücher und Lehrmaterialien heranzukommen. Texte mussten mühsam in Punktschrift umgesetzt oder auf Tonträger aufgesprochen werden. Erst nach und nach brachten die elektronischen Medien eine Erleichterung. Texte können von einer speziellen Software vorgelesen oder auf eine Braille-Zeile abgetastet werden. Die Erkenntnis, dass Computer und neue Medien eine enorme Unterstützung für blinde Menschen darstellen, setzte sich erst allmählich durch. Das musste auch Frau Jokic, selbst Betroffene, erfahren, als sie bei ihrem Professor um ein Vorlesungsskript auf Diskette bat. „Was wollen Sie denn mit einer Diskette?“, war die vorschnelle Antwort.
Heute unterstützen moderne Medien blinde Menschen in allen erdenklichen Lebensbereichen, nicht nur bei der Aus- und Fortbildung. Frau Jokic berichtete, dass sie auch Kleidung und Lebensmittel im Internet bestellt. Dabei stellen viele Web2.0-Funktionen einen Komfort-Gewinn dar. Voraussetzung für die Nutzbarkeit ist allerdings die Barrierefreiheit. Neue Technologien bringen auch Einschränkungen mit sich. So sind zum Beispiel viele Formulare nicht zugänglich.
Die Tagung Barrierefreiheit 2.0 wurde von der eXousia-Management GmbH in Kooperation mit WEB for ALL veranstaltet.

BaNu – Toolbox für Nutzungsfreundlichkeit und Barrierefreiheit online

Berlin, 21. Juli 2010. Das Bundesverwaltungsamt veröffentlicht eine Toolbox „BaNu“, mit der Seitenanbieter ihre Angebote auf Nutzungsfreundlichkeit und Barrierefreiheit überprüfen können. Anhand von Prüfkatalogen lassen sich sowohl Internet-Angebote als auch PDF-Dokumente und Anwendungsprogramme testen.
 BaNu steht für „Barrieren finden, Nutzbarkeit sichern“. Die Idee dazu entstand auf dem Kongress „Neue Verwaltung“. Unterstützt wurde der Entwicklungsprozess vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie von Verbänden und Initiativen, u.a. vom Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik (AbI). Die technische Umsetzung oblag der Internet-Agentur MATERNA. Für die Nutzerführung und das Design zeichnen die Agenturen Aperto und feld.wald.wiese verantwortlich. 
Die Toolbox ist ab sofort unter www.banu.bund.de erreichbar und steht allen Nutzern kostenlos zur Verfügung.

Kurzer Film erklärt Internet-Portal

Einfach-teilhaben.de ist das zentrale Informations- und Serviceportal des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) für Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen, Arbeitgeber und die Verwaltung. Das Portal wurde jetzt um einen cirka zwei Minuten langen Informationsfilm ergänzt, der die Inhalte und Besonderheiten der barrierefreien Website erläutert.
Der Film soll den Einstieg in das Onlineportal erleichtern, in dem er den Aufbau und die Struktur der Webseite vermittelt. Die Fragen eines Erstbesuchers der Website werden beantwortet: Was bietet das Portal? Wo finde ich relevante Informationen? Wie wende ich die Rechercheangebote an? Wo kann ich meine Meinung zu den Inhalten abgeben?
Das Portal verbessert die Zugänglichkeit durch die schrittweise Übertragung der Inhalte in Alltagssprache, Leichte Sprache und Gebärdensprache. Die Zugänglichkeit profitiert auch von den zusätzlichen Multimedia-Elementen wie Filmen und einem Gebärdensprachavatar.
Das Onlineportal www.einfach-teilhaben.de des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde im Juli 2009 freigeschaltet. Es ist nach neun Themenbereichen gegliedert und bietet neben umfassenden Informationen einen nutzerorientierten Service- und Recherchebereich: Dort finden sich unter anderem Formulare, Kontaktdaten von Ansprechpartnern und Suchhilfen rund um das Thema Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Link zum Informationsfilm: www.einfach-teilhaben.de/cln_155/DE/StdS/Home/Newsletteraktuelles/infofilm_et.html